![]() System: Sony Playstation 2 Genre: Stealth-Adventure Note: 3 |
METAL GEAR SOLID 3 - SNAKE EATER Story: Die Story von Metal Gear Solid 3 (MGS3) ist keine Fortsetzung, sondern die Vorgeschichte der bisherigen Spiele aus dieser Reihe. Sie macht einen Zeitsprung zurück ins Jahr 1964. Kurz nach der Kubakrise entwickelt sich allmählich das Gleichgewicht des Schreckens zwischen Ost und West. USA und UdSSR bedrohen sich mit einem gleichwertigen Arsenal von Atomwaffen. Doch ein russischer Forscher hat eine neue Waffe entwickelt den Prototyp des Shagohod-Panzers. Dieses monströse All-Terrain-Fahrzeug wäre in der Lage, eine Nuklearrakete von jedem beliebigen Punkt aus mitten ins Herz der USA abzufeuern. Würde der Shagohod in Serienproduktion gehen, so wäre ein neuer Weltkrieg unausweichlich. Um das zu verhindern, setzt die USA ihren besten Mann ein: Einen Einzelkämpfer mit dem Decknamen Snake. Snake soll den Forscher aus den Händen der Russen befreien. Doch schon zu Anfang der Mission muss Snake feststellen, dass er es nicht nur mit dem russischen Militär zu tun hat, sondern mit einer Spezialeinheit, den "Cobras". Diese Kämpfer werden von jemandem angeführt, den Snake nur zu gut kennt. Es ist seine ehemalige Lehrmeisterin und langjährige Einsatzpartnerin, die zum Feind übergelaufen ist. Gameplay: Survival, Verletzungen und BeraterAnders als bei den bisherigen MGS-Spielen findet ein großer Teil von Snake Eater nicht in geschlossenen Räumen, sondern im Dschungel statt. Hier muss Snake aufpassen, dass er nicht von Blutegeln, Schlangen und Krokodilen gebissen wird, dass er nicht im Sumpf versinkt und dass er nicht in die von seinen Gegnern aufgestellten Dschungelfallen tappt. Außerdem muss er seine Ausdauer im Auge behalten. Geht die nämlich zur Neige, droht der Exitus. Was also tun? Ganz einfach: Viecher fangen, Pflanzen ernten (es gibt eine unglaubliche Vielzahl von Tieren und Pflanzen im Dschungel) und essen. Dadurch wird die Ausdauer wieder aufgefüllt, wenn auch nicht alles, was im Dschungel kreucht und fleucht, gut schmeckt oder gesund ist. Snake gibt nach jeder Mahlzeit einen manchmal etwas launigen Kommentar ab, aber in der Regel mampft er alles gern, was er in die Finger kriegen kann. In MGS3 wird die interne Uhr der PS2 genutzt. Wenn ihr also einige Tiere gemeuchelt habt, das Spiel aber für ein paar Tage pausiert, dann werdet ihr feststellen, dass das erbeutete Fleisch in Snakes Rucksack nicht mehr genießbar ist. MGS3 ist ein so genanntes Stealth-Adventure. Snake muss sich möglichst unbemerkt an seinen Gegnern vorbeischleichen, wobei er alle Möglichkeiten ausnutzt, die die Umwelt ihm bietet. Fallen müssen umgangen werden und Snake muss es unbedingt vermeiden, sich in Kämpfe verwickeln zu lassen. Man ist daher die meiste Zeit damit beschäftigt, den günstigsten (d.h. den unauffälligsten) Weg von A nach B zu finden, die Gegner zu umgehen oder abzulenken und in den nächsten Bereich der in viele relativ kleine Abschnitte eingeteilten Spielwelt vorzudringen. Es bringt nichts, sich durch die Bereiche durchballern zu wollen die Übermacht der Gegner wäre zu groß. In regelmäßigen Abständen trifft Snake auf besonders mächtige Gegner, die er nicht umgehen kann und die sich nicht so leicht ausschalten lassen wie die "normalen" Wachen, mit denen er es sonst zu tun hat. Diese Zwischengegner (es sind vor allem die einzelnen Cobra-Spezialisten) greifen Snake auf individuelle Weise an und lassen sich nur mit einer speziellen Taktik besiegen. Manche dieser Kämpfe verlaufen sehr kurios. Gegen "The Sorrow" kann man z.B. nicht gewinnen man stirbt unausweichlich. Es erscheint der "Continue"-Bildschirm, egal was man macht. Snake muss jetzt allerdings nur die "Wiederbelebungspille" schlucken, die er immer dabei hat. Nur: Wie zum Geier soll der Spieler das ahnen? Das ist einer der frustrierendsten Momente des Spiels. Auch der Kampf gegen "The End" verläuft unter Umständen sehr seltsam. Da hat man es nämlich mit einem alten Scharfschützen zu tun. Pausiert man diesen Kampf für einige Tage, dann wird man beim Wiedereinstieg feststellen, dass "The End" inzwischen an Altersschwäche gestorben ist Die Endphase von MGS3 besteht aus einer ununterbrochenen Abfolge solcher Bossfights, teilweise gemischt mit einer furiosen Verfolgungsjagd, bei der man nur die Aufgabe hat, auf die Verfolger zu ballern. Gameplay: SonstigesSpeichern ist jederzeit möglich. Allerdings bleiben nur die Fortschritte erhalten, die ihr beim Verlassen des vorherigen Levels erreicht habt. Erkundet ihr also einen Bereich, schaltet die Wachen aus, sammelt Gegenstände ein, und speichert dann, so bleiben eure Fortschritte beim Ausschalten der Konsole nicht erhalten: Ladet ihr diesen Spielstand, sind alle Wachen wieder da und die Gegenstände sind nicht in eurem Inventar. Erst wenn ihr den Bereich verlasst, einen neuen betretet und dann speichert, bleiben die Fortschritte erhalten. Wird Snake getötet und habt ihr nicht gespeichert, dürft ihr trotzdem am Beginn des Levels weitermachen. Auch vor Bossfights gibt es solche Wiedereintrittspunkte. Man kontrolliert Snake vorwiegend aus einer überhöhten 3rd-Person-Perspektive. Umschalten in die Egoperspektive ist zwar jederzeit möglich, dann aber kann Snake sich nicht mehr fortbewegen, es sei denn, er kriecht gerade durch einen hohlen Baumstamm, in hohem Gras oder durch eine Mauerlücke. Die Egoperspektive ist also nur nützlich, wenn man genauer zielen oder z.B. die Gegend mit einem Fernglas beobachten will. Snake bewegt sich immer relativ zu seiner Perspektive. Das bedeutet: Drückt man den Analogstick nach vorn, geht Snake vorwärts aber wenn sich dann die Kameraperspektive von selbst ändert, wird aus der Vorwärts- plötzlich eine Rückwärtsbewegung. Das nervt, da muss man ein wenig aufpassen. Eines der größten Mankos im Spiel ist die stark eingeschränkte Kamerabeweglichkeit. Die Kamera folgt Snake zwar immer, sie zeigt aber stets nur einen ganz kleinen Bereich der Umgebung. Leider kann man die Kamera kaum drehen, kippen oder sonst wie nachjustieren. Dummerweise liegt das, was man im Auge behalten müsste, oft außerhalb des starren Sichtbereichs. So wechselt man immer wieder hektisch zwischen normaler Perspektive und Egoperspektive, um nur ja nicht einer Wache vor die Füße zu stolpern, die man beim besten Willen nicht sehen konnte. Das macht die Schleicherei oft zu einem reinen Glücksspiel, so dass Frusterlebnisse vorprogrammiert sind. Grafik und SoundHieran gibt es praktisch nichts auszusetzen. Sowohl der Dschungel als auch die Innenlevels sind fantastisch in Szene gesetzt. Man erkennt zwar immer wieder das PS2-typische Kantenflimmern, aber man muss schon genau hinsehen, um es als störend zu empfinden. Schon die Landschaft ist sehr detailreich gestaltet. Überall bewegt sich was, seien es die Viecher, die Snake fangen kann, oder auch nur winzige Schmetterlinge, Laub und Gras. Hinzu kommen sehr schöne in Echtzeit dargestellte Licht- und Schatten-Effekte. Manchmal wabert Nebel durchs Bild, Regen fällt und erzeugt kleine Tropfenkringel auf Wasseroberflächen. Explosionen und Feuer sehen besonders spektakulär aus. Setzt Snake das Infrarot-Sichtgerät auf, wechselt das Bild in Falschfarben-Darstellung. Dann erkennt man genau, wo sich etwas Lebendiges im Gebüsch versteckt. Die Charaktermodelle sehen genauso toll aus, Uniformen und Waffen beeindrucken mit einem unglaublichen Detailreichtum und die menschlichen Gegner zeigen auch dann noch ein physikalisch korrektes (Ragdoll-)Verhalten, wenn man sie besiegt hat. Sie fallen also nicht einfach nur steif um, sondern sacken z.B. an der Wand zusammen, schlenkern mit Armen und Beinen und so weiter. Bis jetzt hat doch eigentlich alles nach einem richtig schönen Schleichspiel geklungen, oder? Nun, dann muss ich euch enttäuschen: MGS3 ist eigentlich gar kein Spiel. Das Ding ist eher ein recht langweiliger Film mit einer kruden, uninteressanten Story, der durch relativ kurze interaktive Szenen unterbrochen wird. Bevor ihr bei MGS3 überhaupt eingreifen dürft, müsst ihr euch durch ein (kein Witz) mehr als eine Stunde dauerndes Intro kämpfen, in dem euch die angeblichen historischen Hintergründe für den ganzen Einsatz quälend schwerfällig erklärt werden. Dann muss Snake seinen verlorenen Rucksack suchen und den Forscher befreien (das übernehmt ihr), unterbrochen wird das Ganze aber wiederum durch ellenlange Anweisungen per Funk, die ihr zum Glück beschleunigen könnt. Kaum seid ihr am Ziel angelangt, folgt wieder eine lange Filmsequenz. Und das zieht sich so durch das ganze Spiel. Es verbleibt eine Netto-Spielzeit, also eine Zeit, in der ihr selbst etwas tun dürft, von vielleicht sechs Stunden eher sogar weniger. In dieser Zeit schleicht ihr einfach an allen Wachen vorbei und bekämpft ein paar Zwischengegner. Dafür braucht ihr noch nicht mal die ganzen Ausrüstungsgegenstände und Waffen, die Snake mit sich herumschleppt. Zwei Pistolen mit Schalldämpfer reichen völlig. Nur bei den Zwischengegnern kann die Munition schon mal knapp werden. MGS3 ist zu wenig Spiel und zu viel Film. Das Spiel enthält zwar eine ganze Menge an witzigen Ideen, aber kaum etwas davon ist spielrelevant. Das gilt auch für das hoch gelobte Feature des "Überlebenskampfs" im Dschungel für das Spiel ist das sinnlos, da Snake überall Rationen und sonstige Nahrung in ausreichender Menge findet. Man kann also ausgiebig mit all den Features und Gadgets herumexperimentieren, man kann verschiedene Wege suchen, die Wachen zu umgehen, abzulenken oder auszuschalten man muss aber nicht. Also wird man es auch gar nicht erst versuchen. Oft gibt es sowieso nur einen einzigen Weg zum Ziel, den man darüber hinaus manchmal nur durch Versuch und Irrtum herausfinden kann. |