![]() System: Sony Playstation 4 Genre: Egoshooter Note: 2 |
METRO REDUX Teil 1: Metro 2033
In Metro Redux sind die Egoshooter Metro 2033 und Metro: Last Light mit allen Erweiterungen und DLCs enthalten. Diese Review beginnt mit dem ersten Spiel. Eine Ergänzung zu Last Light folgt weiter unten, danach kommen die Zusatzinhalte der Redux-Version. Beide Spiele sind schon etwas älter und sollen für die Konsolen der aktuellen Generation in Sachen Grafikqualität, Animationen, Gegner-KI und Waffenhandling verbessert worden sein. Ob das stimmt, kann ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht beurteilen. ![]() (Bild 1: In den Tunnels der Metro vor Artjoms Heimatstation, die wieder mal angegriffen wurde)
Diese Story bildet nur die Ausgangssituation bzw. den Hintergrund. Das Spiel selbst hat eigentlich keine Story. Artjom muss lediglich von Station zu Station gelangen, ab und zu auch mal an die verseuchte Oberfläche gehen und am Ende ein Raketensilo reaktivieren. Was es mit den "Schwarzen" auf sich hat erfährt man ebenso wenig wie man Informationen darüber erhält, wer Artjom eigentlich ist. Das würde ich nicht als Story bezeichnen. Das Spiel ist absolut linear. Man durchläuft ein Level nach dem anderen und befindet sich in der Regel in eng begrenzten Bereichen, wie es dem Szenario entspricht. Ein U-Bahn-Tunnel ist halt genau das: Ein Tunnel, in dem man nur von A nach B gehen kann. Aber auch außerhalb der U-Bahn hat man nicht viel Bewegungsspielraum und es kommt immer nur darauf an, schnell in einen sicheren Bereich zu gelangen. Nebenmissionen, Rätsel gibt's nicht, allenfalls kann man in Seitengängen und Abzweigungen Munition und Verbrauchsgegenstände sowie Tagebucheinträge finden, in denen Artjom seine Eindrücke schildert. ![]() (Bild 2: Für die Bewohner der Metro stellt ein Lied am Lagerfeuer schon den Gipfel der Unterhaltung dar)
Im Verlauf seiner Reise begegnet Artjom manchmal NPCs, von denen er weitere Informationen erhält und die ihn zeitweise begleiten. Sie kämpfen an seiner Seite und sind anscheinend unsterblich. Jedenfalls muss man keinen einzigen Schuss abgeben, wenn man mit ihnen unterwegs ist. Es kommt nur darauf an, den Gegnern solange auszuweichen, bis der Kamerad alle ausgeknipst hat. Am besten läuft man also immer im Kreis um ihn herum. Dann wieder gibt es Stellen, an denen das Spiel zur selbstablaufenden Schießbude degeneriert. Beispiel: Man sitzt auf einer Draisine, die vor einer Barrikade mehrmals vor- und zurück fährt, wobei sie ständig nachrückende Gegner passiert. Eure Aufgabe besteht darin, diese Gegner abzuballern. Ihr sitzt auf der Draisine und könnt nur zielen, euch ansonsten aber nicht bewegen. Dass es so etwas in einem aktuellen Spiel noch geben kann, hätte ich nicht gedacht. ![]() (Bild 3: Clipboard mit Kompass und Feuerzeug)
Zum Glück darf man manchmal auch anders vorgehen. Wenn Artjom etwa die Station der Faschisten durchquert, kämpft er allein und nur gegen eine begrenzte Anzahl von Gegnern, die er ausspähen, umgehen und lautlos eliminieren kann. Ein Blinklicht an der Uhr zeigt an, ob Artjom von seinen Gegnern gesehen werden kann. Er könnte sich ihnen natürlich auch im offenen Feuergefecht stellen. Wie ihr vorgeht, bleibt euch überlassen. Ich habe mich meist fürs Anschleichen entschieden, denn wenn die Gegner erst einmal auf euch aufmerksam geworden sind, rufen sie ihre Kameraden herbei und in einem Schusswechsel mit mehreren Gegnern kann es hektisch werden. Geht man dann nicht schnell in Deckung, ist Artjom bald tot. Er hat zwar bis zu fünf Medipacks dabei, aber es dauert ziemlich lange, eines zu verwenden. Artjoms Gesundheit regeneriert sich ohne Medipack nach einiger Zeit von selbst, wenn er es schafft, aus der Schusslinie herauszukommen. Sehr schlau sind die Gegner nicht, weder die Mutanten noch die Menschen. Wenn ihr von einer ganzen Gruppe verfolgt werdet, müsst ihr einfach hinter einer Tür stehen bleiben und könnt einen nach dem anderen töten - sogar munitionssparend im Nahkampf. Merkwürdigerweise kann man Gegner, die selbst nach mehreren Pistolentreffern wieder aufstehen, mit einem einzigen Messerstich niederstrecken. Und damit meine ich nicht die "Finishing Moves", die möglich werden, wenn ihr euch unbemerkt anpirscht! ![]() (Bild 4: Aug in Aug mit einem Bibliothekar - jetzt bloß nicht bewegen!)
Artjom kann maximal drei Schusswaffen sowie verschiedene Granaten und Wurfmesser tragen. Ein Kampfmesser und eine Taschenlampe sind immer am Mann. Im Verlauf des Spiels erhält Artjom außerdem ein Nachtsichtgerät. Das Waffenarsenal kann sich sehen lassen, denn neben Vorkriegswaffen wie der AK47 werden auch teils recht eigenwillige Neukonstruktionen der Metrobewohner verwendet. Außerdem lassen sich die Schusswaffen mit verschiedenen Zubehörteilen aufrüsten. Dumm nur, dass man keinerlei Beschreibung von Vor- und Nachteilen der Waffen erhält! Man muss also ein bisschen experimentieren. Es empfiehlt sich, immer eine Schrotflinte für den Nahkampf, ein Sturmgewehr für hektische Gruppengefechte und z.B. eine Druckluftwaffe zum Snipen dabei zu haben. Letztere muss tatsächlich regelmäßig aufgepumpt werden! Je höher der Druck, desto größer die Schadenswirkung. Taschenlampe und Nachtsichtgerät werden über einen vorsintflutlichen Akkulader mit Saft versorgt. Sehr wichtige Verbrauchsgegenstände sind Filter für die Gasmaske. Achtet immer darauf, genug davon im Gepäck zu haben! Denn sobald sich Artjom an die Oberfläche wagt, bleibt ihm die Luft weg. Auch manche Bereiche der Metro sind mit Giftgas geflutet. Dann muss die Gasmaske aufgesetzt werden, und ein Filter reicht nur für ein paar Minuten. Ein Filterwechsel mitten im Kampf kann gefährlich werden! ![]() (Bild 5: Bei diesem Händler könnt ihr Vorkriegsmunition in normale Munition umwandeln) Die Grafik reißt mich wie schon erwähnt nicht zu großen Begeisterungsstürmen hin, kann sich aber durchaus sehen lassen. Oft herrscht Dunkelheit vor, dann entfaltet das Spiel mit Licht und Schatten eine ganz besondere Wirkung. Grubenlampen und andere Lichtquellen können ausgeknipst werden, so erleichtert ihr euch das Schleichen. Naturgemäß sieht die Umgebung etwas deprimierend aus, schließlich ist der Atomkrieg viele Jahre her, und da ist alles derart verrottet, verrostet und heruntergekommen, dass man es kaum als "schön" bezeichnen kann, und an der Oberfläche scheint ewiger Winter zu herrschen. ![]() (Bild 6: In der zerstörten Stadt Moskau) Aber gerade das, also die gelungene Darstellung einer postapokalyptischen Welt, macht den Reiz des Spiels aus. Abwechslungsreichtum ist gleichwohl vorhanden, und wenn man mal in eine Umgebung gelangt, die nicht dem Metrotunnel-Stereotyp entspricht, dann ist der Überraschungseffekt umso größer. ![]() (Bild 7: In einer ehemaligen Kapelle) Teil 2: Metro Last Light Die Story von Last Light hat nichts mehr mit dem oben verlinkten Roman oder mit der Fortsetzung Metro 2034 zu tun. Das Spiel beginnt ein Jahr nach dem Ende des ersten Teils. Der D6-Bunker, eine riesige weitgehend intakte Militäreinrichtung aus der Vorkriegszeit, hat bei den Faschisten des Vierten Reichs und den Bewohnern der Roten Linie Begehrlichkeiten geweckt, ist aber vorerst in der Hand der Ranger. Artjom ist jetzt Mitglied dieser Gruppe und wohnt in D6. Bisher sind die Bewohner der Metro davon ausgegangen, dass die "Schwarzen" restlos ausgerottet wurden, doch eines Tages taucht Artjoms alter Bekannter Khan in D6 auf und behauptet, dass ein "Schwarzer" überlebt hat. Khan glaubt, dass dieses Wesen den Schlüssel zur Zukunft der Menschheit in Händen hält. Oberst Miller, das Oberhaupt der Ranger, betrachtet den "Schwarzen" dagegen als Bedrohung und will ihn vernichten. Da es eine besondere Beziehung zwischen Artjom und den "Schwarzen" zu geben scheint, wird er zusammen mit Millers Tochter, der Scharfschützin Anna, zur Oberfläche geschickt. Artjom spürt den "Schwarzen" auf, wird aber von Soldaten des Reichs gefangen genommen. Mit Hilfe eines anderen Gefangenen namens Pavel Morozov kann Artjom entkommen. Doch Artjom wird verraten, gerät vom Regen in die Traufe und muss schließlich feststellen, dass der Krieg womöglich erst enden wird, wenn in der Metro kein Mensch mehr am Leben ist... ![]() (Bild 8: Artjom und Anna unterwegs zur Oberfläche) Im Gegensatz zu Metro 2033 kann man diesmal wirklich von einer Story sprechen. Sie handelt von Verrat und Liebe, Machtgelüsten und Vergebung, Verlust und Sehnsucht. Es gibt einige überraschende Wendungen und am Ende weiß man zwar immer noch nicht, wer die "Schwarzen" wirklich sind, hat aber ein ganz anderes Bild von ihnen als bisher. Zumindest wird gezeigt, warum Artjom als einziger Mensch mit ihnen kommunizieren kann. Und man erhält genauere Einblicke in die verschiedenen Gruppierungen der Metro. ![]() (Bild 9: Eine Tänzerin des Bolshoy-Balletts macht Zigarettenpause) Obwohl das Gameplay inklusive des linearen Verlaufs fast hundertprozentig mit Metro 2033 übereinstimmt, ist doch einiges anders. Das merkt man vor allem außerhalb der befreundeten Metrostationen. Stationäres Ballern, Angriffe von Gegnerwellen und dergleichen kommen immer noch vor, aber nicht mehr so oft - zumindest gewinnt man diesen Eindruck, weil derartige gescriptete Ereignisse geschickter in den Gesamtablauf eingebunden wurden. Besonders erfreulich finde ich, dass man in der weit überwiegenden Anzahl aller Kämpfe nicht nur große Bewegungsfreiheit hat, sondern auch entscheiden kann, wie man vorgehen möchte. Man kann sich nach wie vor auf wilden offenen Kampf Mann gegen Mann einlassen. Schleichen geht aber noch besser als in Metro 2033, denn fast immer stehen irgendwelche versteckten Nebenwege zur Verfügung. Das können Schächte unter dem Boden sein oder Laufstege über den Köpfen der Gegner. In solchen Situationen habt ihr es in der Regel mit menschlichen Gegnern von der Roten Linie und vom Vierten Reich zu tun. ![]() (Bild 10: Hier müsst ihr mitten durch - zum Kampf kommt es glücklicherweise nicht!) Den gefürchteten Bibliothekaren begegnet ihr in Last Light nicht mehr, wohl aber den altbekannten Nosalis-Mutanten. Mutierte Spinnen und verschiedene eklige Wasserbewohner kommen hinzu. Ihr befindet euch außerdem mindestens dreimal in Situationen, die man als Bosskämpfe bezeichnen könnte: Ein begrenztes Areal, das ihr solange nicht verlassen könnt, bis ein besonders starker Gegner besiegt wurde. Das hat es in dieser Form im ersten Spiel nicht gegeben. ![]() (Bild 11: Kinderbespaßung im Metro-Stil) Teil 3: Zusatzinhalte Die Redux-Version enthält alle Download-Inhalte, die ursprünglich in mehreren Paketen für Metro Last Light veröffentlicht worden sind. DLC für Metro 2033 existiert meines Wissens nicht. Ihr findet den DLC, wenn ihr Metro Last Light startet und in die Kapitelauswahl geht. Dort drückt ihr die Quadrat-Taste und gelangt zum Menü "Neue Missionen". Hier kann jede Zusatzmission einzeln gestartet werden. Das Problem dabei ist nur: Für alles wird ein einziger Speicherstand verwendet. Wenn ihr also eine Zusatzmission angefangen habt und speichert, dann eine andere startet und speichert, so wird der Fortschritt der ersten Mission überschrieben und ihr müsstet hier ganz von vorn anfangen. Also immer schön eins nach dem anderen! ![]() (Bild 12: In der Mission "Schwerer Reichssoldat" habt ihr nur eine Aufgabe: Alles umnieten, was über diese Brücke kommt!) Das Problem mit den Filtern habt ihr auch bei Polis Kschatria, aber diese Mission ist ganz anders gestaltet. Hier unternehmt ihr als Nachwuchs-Ranger von einer Basis aus Vorstöße in ein Tunnelsystem, an die Oberfläche sowie ins Innere der zerstörten Bibliothek (ja, die allseits beliebten Bibliothekare machen euch in diesem DLC neben Nosalis und anderen Mutanten das Leben schwer!), wo ihr völlige Bewegungsfreiheit genießt und nach besonderen Artefakten suchen müsst. Munition liegt dort ebenfalls herum, aber keine Filter. Ihr könnt jederzeit zur Basis zurückkehren - insoweit unterscheidet sich diese Mission sehr angenehm vom Hauptspiel - und dort euren Fortschritt speichern sowie neue Filter, Waffen inklusive Upgrades, Schutzanzüge und andere Ausrüstungsgegenstände kaufen. Die dazu benötigten Mittel erhaltet ihr, indem ihr die gesammelten Artefakte abliefert. Nach und nach öffnet ihr an der Oberfläche Türen, die euch Zugang zu neuen Bereichen des Tunnelsystems gewähren oder als Abkürzung zur Basis dienen. ![]() (Bild 13: Hier verkauft ihr die Artefakte. An der Wand hängt eine Liste der wertvollen Stücke) Das zweite Paket wird als Turm-Pack bezeichnet und gefällt mir wiederum nicht so besonders. Ihr werdet gebeten, einen experimentellen Kampfsimulator zu testen. In einem Raum, der an das nicht aktivierte Holodeck aus "Star Trek - The Next Generation" erinnert, wählt ihr eure Waffen. Dann betretet ihr eine Arena und müsst euch den üblichen Gegnerwellen stellen - gähn! ![]() (Bild 14: Der Kampfsimulator) Paket Nr. 3, das Entwickler-Pack, ist dagegen ein echtes Highlight. Zunächst einmal könnt ihr euch nach Herzenslust ungestört im Museum umschauen. In einem Ausstellungsraum sind Modelle aller Kreaturen und Personen aus Metro Last Light zur gefahrlosen Betrachtung aufgestellt. Ihr könnt jedes einzelne Modell anklicken und seht dann eine drehbare Darstellung mit verschiedenen Animationen. Auf der Schießbahn könnt ihr sämtliche Waffen ausprobieren, die es in dem Spiel gibt. In der KI-Arena könnt ihr Menschen und Mutanten in frei wählbarer Konstellation gegeneinander hetzen und in aller Ruhe dabei zusehen, wie sich die Kontrahenten gegenseitig zerlegen. ![]() (Bild 15: Im Museum) Zum Entwickler-Pack gehört außerdem die Mission Spinnenhöhle. Sie beginnt mit einer Unterhaltung dreier Ranger, die auf die nicht so gute Idee kommen, eine geheimnisvolle Region der Metro zu untersuchen, aus der noch niemand zurückgekehrt ist. "Was kann uns schon passieren", meint einer, nachdem ein anderer stolz seinen großen Flammenwerfer präsentiert hat. Schnitt - nächste Szene: Ihr hängt kopfüber in der Spinnenhöhle, habt außer eurem Feuerzeug nichts dabei und müsst die beiden Kameraden sowie den Weg nach draußen finden. Hier gilt es, immer schön für Licht zu sorgen, denn hartnäckige Spinnenmutanten machen Jagd auf euch. Diese Mission ist ein echt spannendes Abenteuer! ![]() (Bild 16: In der Spinnenhöhle) Das letzte DLC-Paket trägt den Namen Chroniken-Pack. Es enthält Einzelmissionen der aus Metro Last Light bekannten Hauptfiguren Pavel Morozov, Khan und Anna. So werden ein paar Hintergrundinformationen zu diesen Figuren vermittelt. Pavel wird von Banditen gefangen genommen, nachdem er seinen Auftrag in Venedig erledigt hat. Er kann sich befreien und muss nun zur Roten Linie zurückkehren. In dieser Mission habt ihr es nur mit menschlichen Gegnern zu tun, und wie im Hauptspiel könnt ihr entscheiden, ob ihr lieber schleichen oder offen kämpfen wollt. Am Ende erreicht Pavel eine Metrostation, in der er eine Peepshow besuchen und die Dienste einer Wahrsagerin in Anspruch nehmen kann. Als Khans Begleiter Ullmann durchquert ihr einen gruseligen, sehr dunklen Abschnitt der Metro, in dem Erinnerungen buchstäblich wieder lebendig werden; ihr erlebt auf diese Weise ein traumatisches Ereignis aus Khans Vergangenheit mit. ![]() (Bild 17: Haben die Lokführer mal wieder gestreikt?)
In Annas Rolle kehrt ihr sozusagen zum Anfang von Metro Last Light zurück. Bekanntlich war Artjom mit Anna unterwegs, um den Schwarzen zu finden. Jetzt erlebt ihr das noch einmal aus Annas Perspektive. Sie klettert von einem Aussichtspunkt zum nächsten und gibt Artjom mit dem Scharfschützengewehr Rückendeckung. Gastkommentare Neueste Kommentare stehen oben. Gastkommentare werden nicht von J. Kreis verfasst und dürfen nicht auf anderen Homepages oder in Printmedien weiterverwendet werden. Noch keine Gastkommentare vorhanden! |