![]() System: Sony Playstation 4 Genre: Action-Adventure Kurzreview |
Assassin's Creed IV: Black Flag Das erste Spiel dieser Reihe hat mich nicht wirklich überzeugt und nach meinen Beobachtungen bieten die Folgetitel einfach nur mehr desselben, deshalb habe ich die Serie bisher immer ignoriert. Teil IV, erschienen im Jahre 2013, hat prinzipiell dasselbe Gameplay. Im Grunde muss ich nur auf meine Review zu Assassin's Creed verweisen, so dass dies hier eine ultrakurze Kurzreview wird. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied. In Black Flag könnt ihr die Karibik mit eurem eigenen Schiff erkunden und Seeschlachten ausfechten! Das war für mich der Kaufanreiz und dieser Bestandteil des Spiels macht besonders viel Spaß, weil die Piratenatmosphäre richtig schön rüberkommt. Die Grafik kann selbst heute noch überzeugen! Üppig grüner Dschungel mit verborgenen Ruinen, herrliche Strände, dicht bevölkerte Städte nach historischen Vorbildern – und dann das mal ruhig daliegende, mal vom Sturm aufgewühlte Meer ... Klasse gemacht! ![]() (Bild 1: Im Dschungel) Wie gewohnt zerfällt die Story in zwei Teile. Der eine spielt in der Gegenwart. Ihr tretet eine neue Stelle bei Abstergo Entertainment in Montreal an. Abstergo hat eine Technik entwickelt, die es möglich macht, virtuelle Realitäten aus Erinnerungen zu erschaffen. Alles was man braucht ist etwas Genmaterial, das den Zugriff auf die in der DNS gespeicherten Erinnerungen bestimmter Vorfahren der Person ermöglicht, der das Erbgut entnommen wurde. Der Nutzer schlüpft in der virtuellen Welt in die Identität einer solchen längst toten Person – eines Animus. Der Spieler erhält den Auftrag, den Animus des im 18. Jahrhundert gestorbenen Piraten und Assassinen Edward Kenway zu übernehmen. Angeblich soll auf diese Weise Material für ein neues interaktives Filmprojekt gesammelt werden. ![]() (Bild 2: In der Lobby von Abstergo Entertainment) Der zweite Teil der Story, mit dem man die meiste Zeit verbringt, besteht aus den Erlebnissen Edward Kenways. Er verlässt England, um in der Karibik sein Glück zu machen und eines Tages als reicher Mann zu der Frau zurückzukehren, die er liebt. Durch Zufall gerät er mit Duncan Walpole aneinander, einem Mitglied des Assassinenordens. Kenway tötet Walpole, nimmt dessen Identität an und tritt mit einer Gruppe von Templern in Kontakt, in deren Auftrag der echte Walpole unterwegs war. Die Templer sind auf der Suche nach einem mächtigen Objekt, das sie als Observatorium bezeichnen. Kenway wittert Profit und jagt dem Observatorium auf eigene Faust hinterher. Damit bringt er den gesamten Assassinenorden in Gefahr. Kenway bringt die Brigg Jackdaw in seinen Besitz und schließt sich einer von Edward Thatch (besser bekannt als Blackbeard) angeführten Piratengruppe an, die eine eigene Republik auf der Insel Nassau gründen will. ![]() (Bild 3: Das Observatorium) Die Gegenwarts-Handlung erlebt man ausschließlich aus der Egoperspektive. Hier gibt es nicht viel zu tun. Man wird manchmal zu Besprechungen gebeten und von einem Hacker kontaktiert, in dessen Auftrag man sich Zugang zu Rechnern von Kollegen verschaffen soll. Letzteres geschieht im Rahmen von Minigames, die teils ganz schön knifflig sind. Durch das Knacken von Rechnern und das Einscannen von Barcodes werden Text- und Bildinfos freigeschaltet. Viel Bewegungsfreiheit hat man nicht, alles spielt sich in den Abstergo-Großraumbüros ab. ![]() (Bild 4: Kenway nimmt einen Assassinenauftrag an) Außerdem können Lagerhäuser geplündert werden und überall in der Spielwelt stehen Kisten mit Geld herum. Nach und nach werden verschiedene Waffen und Ausrüstungsgegenstände freigeschaltet, die sich verbessern lassen. Hierfür werden Felle, Knochen und andere Dinge benötigt, die man erlegten Tieren entnehmen kann. Manche Tiere sind allerdings sehr selten. Irgendwo in der Karibik muss sich zum Beispiel ein Weißer Wal herumtreiben – dem bin ich leider nie begegnet. Minigames wie Dame, Mühle und so weiter kommen noch hinzu. ![]() (Bild 5: Am Steuer der Jackdaw) Britische und spanische Schiffe sind überall unterwegs. Nur wenn man in Sperrgebiete fährt, greifen sie bei Sichtkontakt an. Ansonsten verhalten sie sich zunächst einmal friedlich. Hin und wieder stößt man auf Konvois, also Frachtschiffe, die von kleineren Einheiten beschützt werden. Nimmt man die Schiffe mit dem Fernrohr in Augenschein, wird angezeigt, was sich von ihnen erbeuten lässt. Neben Gold sind das Rohstoffe: Holz, Metall, Tuch, Rum und Zucker. Die letzten beiden kann man verkaufen. Gold und die anderen Rohstoffe werden hauptsächlich für Jackdaw-Upgrades benötigt. Breitseitenkanonen, Mörser, Rammsporn, Rumpfpanzerung, Lagerräume für Munition so weiter lassen sich in mehreren Stufen verbessern. Hierfür werden Unmengen von Gold und Rohstoffen benötigt. Für die höchsten Ausbaustufen muss man erst einmal die entsprechenden Baupläne finden. Die Upgrades machen sich auch optisch bemerkbar. Zudem kann man verschiedene Steuerräder, Segel und Galionsfiguren kaufen, aber das sind nur "kosmetische" Änderungen. Upgrades sind dringend erforderlich, wenn man es mit Kriegsschiffen oder gar legendären Schiffen aufnehmen möchte. Letzteren begegnet man an den vier Ecken der Map, und selbst mit einer maximal aufgewerteten Jackdaw ist der Kampf gegen sie alles andere als leicht. ![]() (Bild 6: Die gegnerische Schiffsbesatzung ergibt sich) Anschließend hat man die Wahl, das gekaperte Schiff zur Reparatur der Jackdaw auszuschlachten oder den Bekanntheitsgrad zu verringern. Letzterer steigt bei jedem Überfall, und wenn ein Schwellenwert überschritten ist, wird die Jackdaw immer wieder von Piratenjägern angegriffen. Sobald man seine Wahl getroffen hat, versinkt das Feindschiff spektakulär in den Fluten. Wurde die eigene Besatzung dezimiert, kann man sie an Land aufstocken oder Schiffbrüchige bergen, an denen man immer wieder mal vorbeikommt. ![]() (Bild 7: Kenway im Beiboot) Man muss zielen und werfen, wenn sich die Beute blicken lässt. Sobald das Tier am Haken hängt, zieht es das Boot hinter sich her. Jetzt müssen schnell weitere Harpunen geworfen werden, denn irgendwann reißt sich die Beute los und attackiert das Boot. Reagiert man in dieser Situation rechtzeitig, kann man dem Vieh eine Harpune direkt in den Rachen schleudern. Ist man zu langsam, nimmt das Boot Schaden, bis es zur "Desynchronisation" (Game over) kommt. Mit der Taucherglocke kann Kenway bis zum Meeresgrund hinabtauchen und Schiffswracks sowie Höhlensysteme erkunden, bis ihm die Luft ausgeht. Atem holen kann er nur in der Taucherglocke und in Fässern, die hier und da am Meeresboden verankert sind. Wenn sich Kenway nicht im Seegras verbirgt, werden Haie auf ihn aufmerksam und greifen an. ![]() (Bild 8: Die Taucherglocke wird zu Wasser gelassen) Ihr seht: Das Piratenleben bietet willkommene Abwechslung im serientypischen Einerlei! Manche Abenteuer der Story finden auf See statt, aber auch sonst lässt sich das Meer frei erkunden. Es macht richtig Laune, nach lohnender Beute Ausschau zu halten oder sich einfach nur mit einem Kriegsschiff zu messen! Da die Story, in der einige historische Persönlickeiten vorkommen, durchaus spannend geraten ist, kann ich Black Flag uneingeschränkt empfehlen. J. Kreis, 09.10.2016 Gastkommentare Neueste Kommentare stehen oben. Gastkommentare werden nicht von J. Kreis verfasst und dürfen nicht auf anderen Homepages oder in Printmedien weiterverwendet werden. Noch keine Gastkommentare vorhanden! |