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Akira Kurosawas RAN 2-Disc Special Edition (Japan / Frankreich, 1985) DVD - Regionalcode 2, Universal FSK: 12 Laufzeit: ca. 155 Minuten Extras Dokumentation "AK" (Akira Kurosawa) von Filmemacher Chris Marker, Original Kinotrailer Regie: Akira Kurosawa Hauptdarsteller: Tatsuya Nakadai (Großfürst Hidetora Ichimonji) Akira Terao (Fürst Taro Takatora Ichimonji) Jinpachi Nezu (Fürst Jiro Masatora Ichimonji) Daisuke Ryu (Fürst Saburo Naotora Ichimonji) Mieko Harada (Dame Kaede) Inhalt:
Der greise Großfürst Hidetora Ichimonji herrscht über einen großen Teil des Landes und besitzt drei Burgen. Er spürt die Last des Alters und teilt das von ihm eroberte Reich unter seinen drei Söhnen auf. Taro, den ältesten Sohn, erklärt er gleichzeitig zum Oberhaupt der Familie Ichimonji. Nur seinen Titel als Großfürst und die Insignien seiner Macht will Hidetora behalten. Saburo, der jüngste Sohn, sieht voraus, dass die Brüder sich bald untereinander bekämpfen werden, um die Vorherrschaft zu gewinnen. Er warnt seinen Vater, geht aber zu weit und beleidigt ihn, indem er Hidetoras Vertrauen in den Zusammenhalt der Familie als Narrheit verspottet. Dafür wird er von Hidetora verbannt. Er sucht Zuflucht in einem benachbarten Fürstentum.
Wenn diese Handlung euch bekannt vorkommt, dann täuscht ihr euch nicht: "Ran" erzählt die Geschichte von Shakespeares Tragödie "König Lear" und versetzt sie ins Japan des 16. Jahrhunderts. Ihr dürft von diesem Film keine flotten Actionszenen, markigen Oneliner oder andere Elemente des Hollywood-Historienkinos erwarten. Der Film gleicht eher einem Theaterstück für die Leinwand. Es gibt natürlich beeindruckende Massenszenen mit Hunderten von Komparsen, aber der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf der Action. Eher könnte man diese Szenen als bildgewaltige Schlachtengemälde bezeichnen: In langen und eher ruhigen Einstellungen wird gezeigt, wie Massen von Soldaten zu Pferde und zu Fuß, gekleidet in die Farben der verschiedenen Fürstenhäuser, aufeinander einstürmen. Der eigentliche Kampf ist nur selten zu sehen, die Folgen allerdings - Tod und Zerstörung - werden sehr deutlich gezeigt. Der Untergang überkommener Strukturen und das Chaos, das der Schwäche autokratischer Herrscher folgt, ist denn wohl auch das eigentliche Thema des Films. Das Bonusmaterial besteht aus einer ca. 70-minütigen Dokumentation, die zwar kein "Making of" im eigentlichen Sinne ist, aber doch recht deutlich zeigt, wie Akira Kurosawa gearbeitet hat. Der größte Teil dieses Beitrags besteht aus unkommentierten Aufnahmen von den Dreharbeiten, aber ein Kommentar ist auch gar nicht nötig, denn die Bilder sprechen für sich. Nur selten wird etwas mit einem Off-Kommentar (englisch mit deutschen Untertiteln) erklärt. J. Kreis, 31.12.2006 |